Abteilungsleiter und Trainer gesucht

Nach dem Klassenerhalt: Josef Zanic und Giuseppe Mele hören beim FC Sandersdorf auf

Sandersdorf (DK) Am Ende geht er mit dem Klassenerhalt: Sandersdorfs Trainer Giuseppe Mele hat gestern überraschend bekanntgegeben, dass er den Schambachtalern in der kommenden Saison nicht mehr zur Verfügung stehen wird.

Damit enden drei Jahre der Zusammenarbeit, die Höhen und Tiefen mit sich brachten.

Doch damit nicht genug: Auch Fußball-Abteilungsleiter Josef Zanic hat bereits vor zwei Wochen sein Amt zur Verfügung gestellt – aufgrund von „internen Differenzen“, wie er gestern verriet. Damit endet eine sportlich schwierige Saison in der Kreisliga 1 Donau/Isar beim FCS auch neben dem Platz turbulent.

Erst in der Winterpause hatte Abteilungsleiter Zanic die Vertragsverlängerung des kompletten Trainerteams für die kommende Saison verkündet. Nun hat es sich Mele anders überlegt und erklärt seine Beweggründe offen und ehrlich:

Ich habe in den vergangenen Wochen gesehen, dass die Mannschaft eine Veränderung braucht. Das waren drei intensive Jahre hier und es ist für mich schwierig, mich noch einmal zu 100 Prozent zu motivieren. Wenn man das merkt, dann macht es keinen Sinn mehr

Guiseppe Mele

In der Tat haben die Sandersdorfer eine schwierige Phase hinter sich, die erst durch das 3:1 (2:1) am Wochenende am letzten Spieltag mit dem direkten Klassenerhalt endete. Bis dahin ging die Abstiegsangst um, zumal der FCS zwischen Oktober und Mai eine Serie von elf Spielen in Folge ohne Sieg hinlegte. „Es war eine schwierige Rückrunde. Wir hatten viele Ausfälle und waren immer am Limit. In der Winterpause hat sich das der eine oder andere vielleicht leichter vorgestellt“, erläutert Mele, der sich sehr erleichtert zeigt, dass er sich mit dem Klassenerhalt verabschieden kann. Der Übungsleiter macht außerdem deutlich, dass er zur neuen Saison keinen neuen Trainerposten übernehmen möchte: „Ich mache das jetzt seit 20 Jahren, da braucht man einfach auch einmal eine Pause. Das gesteht man sich vielleicht manchmal so nicht ein. “ Der 46-Jährige legt Wert darauf, dass es kein böses Blut zwischen ihm und den Verantwortlichen gegeben habe. „Ich habe zwar vor kurzem noch verlängert, aber ich bin keiner, der nur seinen Vertrag aussitzt“, macht Mele deutlich.

Ein wenig anders klingt das beim bisherigen Abteilungsleiter Zanic, der sein Amt wegen „interner Differenzen“ vor zwei Wochen zur Verfügung gestellt hatte, wie er sagte. Genauer wollte er darauf nicht eingehen. Für ihn kommt der Abgang von Mele aber nicht überraschend:

Die Mannschaft hat nicht mehr so gespielt, wie sich das der Trainer erhofft hat. Es war absehbar, dass das so enden würde

Josef Zanic

Somit sucht FCS-Sportvorstand Michael Weiß für die kommende Saison einen neuen Abteilungsleiter und einen neuen Coach – und das in der ohnehin kurzen Sommerpause.

Das bringt uns schon ein wenig in Schwierigkeiten

Michael Weiß

In Sachen Abteilungsleiter zeigte er sich aber schon sehr zuversichtlich. In puncto neuer Trainer habe es bisher ein Gespräch gegeben, allerdings sei noch völlig unklar, ob das etwas wird. Immerhin muss der Sportvorstand sich nicht auf die Suche nach einem komplett neuen Übungsleiter-Team machen. Nach akutellem Stand werden sowohl Co-Trainer Manuel Recum als auch Torwart-Trainer Vincenzo Torre ihre Arbeit bei den Schambachtalern fortsetzen.

Im heimischen Felsenstadion konnten die Sandersdorfer während der ganzen Spielzeit nur drei von 13 Partien gewinnen. Daher war Mele froh, dass die entscheidende Partie um den direkten Klassenerhalt am Sonntag auswärts beim TSV Großmehring stattfand. Die Schambachtaler gingen dabei durch Michael Detling in Führung (19.), ehe Sebastian Eisenberger das zwischenzeitliche 1:1 gelang. Doch in der Nachspielzeit der ersten Hälfte brachte Sandersdorfs Sandro Rott die Gäste wieder in Front.

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel vergab der FCS mehrere Großchancen, sodass es bis in die Schlussphase spannnend blieb, in der auch Torwart Fabian Ferstl noch einmal seine ganze Klasse zeigte (80.). Erst in der Nachspielzeit gelang Tobias Neumayer das erlösende 3:1 für Sandersdorf. Da auch die Konkurrenten aus Baar-Ebenhausen und Hohenwart ihre Spiele nicht gewannen, stand der direkte Klassenerhalt für Sandersdorf am Ende einer aufreibenden Rückrunde doch noch fest.

Philipp Zimmermann, DONAUKURIER