Weihnachtsfeier FC Sandersdorf 2019

Rückblick eines sportlich schwachen Jahres

Hohe Spendenbereitschaft bei toller Versteigerung bringen 2000 Euro

Sandersdorf (flh) Eine schwierige Aufgabe hatten die beiden Abteilungsleiter Mario Weiß und Fabian Ferstl bei der Weihnachtsfeier des FC Sandersdorf. „Sportlich war das Jahr 2019 sehr ernüchternd und enttäuschend, dennoch müssen wir positiv bleiben uns gut auf die Rückrunde vorbereiten und alles versuchen die Klasse auf welche Weise auch immer zu halten“, so der Apell an die Mannschaft. Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einem Glühweinempfang vor dem Vereinslokal Schlagbauer. Anschließend ging es für die gut 80 Spieler, Vereinsverantwortlichen und Mitglieder der Lottokasse samt Partnerinnen in den Saal der Gaststätte.

Es folgte die Begrüßung der beiden Abteilungsleiter, welche die örtlichen Markträte Heidi Halbritter und Günther Seitz (beide CSU) ganz besonders begrüßte und einen Überblick über den Abend gab. Im Rückblick gab es über die Rückrunde nicht viel gutes zu berichten. Trotz eines guten Punktepolsters der Vorrunde und guter Vorbereitung aufgrund eines Wintertrainingslagers in Kroatien, konnte die Mannschaft selten überzeugen. Erst durch einen Sieg am letzten Spieltag schaffte die Mannschaft vom damaligen Trainer Giuseppe Mele noch den Klassenerhalt ohne Relegation. Kurz zuvor gab Mele bekannt, trotz einer mündlichen Vertragsverlängerung nicht mehr als Trainer weiterarbeiten zu wollen, da die Mannschaft einen neuen Impuls braucht.

Der frischgebackene und noch junge Abteilungsleiter Mario Weiß erhielt bei der Mammutaufgabe Trainersuche Unterstützung von seinem Stellvertreter Fabian Ferstl und seinen Vater und zugleich Sportvorstand Michael Weiß. „An einem Samstagnachmittag konnten wir auf unserer Terrasse mit dem bis dato spielenden Co-Trainer Manuel Recum und den Altmannsteiner Stephan Daum zwei gleichberechtigte Trainer für die diesjährige Saison gewinnen“, dankte Weiß den beiden Trainern.

Die sportlich schlechten Leistung gingen auch bei der zweiten Mannschaften nicht vorüber. Sie stiegen nach über zehn Jahren A-Klassenzugehörigkeit in die B-Klasse ab. Im Sommer vollzog man bei der zweiten Mannschaft aufgrund der öfters vorkommenden personellen Problemen eine Spielgemeinschaft mit der zweiten Mannschaft des TSV Altmannstein. „Obwohl es vor der Fusion einige Bedenken gab, hält dieses „gemischte“ Team besser zusammen als andere Mannschaften.

Es gibt keinerlei Probleme, hier gilt der Dank auch den beiden Trainern Benjamin Kargl (FCS) und Daniel Multerer (TSV), die die Mannschaft bestens auf die Situation eingestellt haben“, so Weiß. Durch einige Nachholspiele ist sogar noch der Aufstieg in die A-Klasse noch möglich. Bei der ersten Mannschaft schaffte die Mannschaft von Daum und Recum trotz guter Testspielergebnisse nicht die guten Leistungen in den ersten Spiele mit Punkten zu belohnen. Mit lediglich zehn Punkten liegt man auf einen Relegationsplatz. Gerade in der Offensive drückt der Schuh.

Viele verletzungsbedingte Ausfälle wogen bei den Schambachtalern schwer. „Beide Trainer haben uns mitgeteilt, dass ihre Tätigkeit nach der Saison für sie beendet ist“, informierte Weiß die anwesenden Besucher. „Die Gespräche mit potenziellen Nachfolgern laufen, gestalten sich aber alles andere als leicht“, so Weiß enttäuschend. Positives hatte Ferstl über die von der Mannschaft veranstalteten 90er-Jahre Party zu berichten. Das Fest war gut besucht und soll ein fester Platz im Sandersdorfer Veranstaltungskalender werden.

Am 3.Januar nehmen die Schambachtaler am Ignaz-Günther-Hallencup in Altmannstein teil, und sollen und wollen sich wieder Selbstvertrauen für die Freiluftsaison holen. Gleich zum Rückrundenauftakt gibt es die Duelle mit den direkten Tabellennachbarn.

„Wir haben es selbst in der Hand und müssen einfach körperlich und geistig fit in die Begegnungen gehen“, so Ferstl abschließend. Im Anschluss an den Rückblick gab es für die Neuen beim FCS darunter mehrere Jugendspieler sowie Neuzugang und Jugendtrainer Istvan Szabo und Mario Weiß als neuen Abteilungsleiter darum zwei Weihnachtslieder gemeinsam in Karaoke den Besuchern vorzutragen. Nach dem kostenlosen Buffetessen für alle Besucher bedankte sich die Mannschaft bei den Trainern der ersten und zweiten Mannschaft sowie den Betreuerinnen der beiden Mannschaften Heidi Halbritter und Anita Knobloch.

Trainer Stephan Daum nahm bei seiner kurzen aber emotionalen Ansprache die Spieler in die Pflicht. „Ich appelliere an alle, sich nun die nächsten drei Monate in den Dienst der Mannschaft zu stellen, keine Reisen während der Saison zu buchen und als Team an einem Strang ziehen. Ich bin mir sicher, wenn jeder auch die Betreuer und Verantwortlichen alles dafür geben, werden wir unser Ziel Klassenerhalt erreichen, notfalls über die Relegation die beim FCS so gefürchtet ist“, so Weiß sicher.

Zudem dankte Daum den jungen Mario Weiß als Abteilungsleiter, der für Ihn ein wichtiger Ansprechpartner ist und viel Arbeit für die Trainer abnimmt. „Ich muss nun auch mal eine Lanze für die beiden Betreuerinnen des FCS brechen, ich bin als Fußballer und Trainer ja schon viel rumgekommen, aber wie hier die medizinische und physische Versorgung für die Spieler ist sagenhaft.

Ich hoffe, ihr könnt dies noch mehrere Jahre durchziehen, denn ihr seid für den Verein und die Spieler und Trainer enorm wertvoll“, so Daum an die Adresse von Halbritter und Knobloch. Im Anschluss daran gab es noch Danksagungen und kleine Geschenke für das Social-Media-Team um Marco Tratz und Sebastian Rott, an den Platzwart Norbert Tartler, den Finanzvorstand Daniela Hilger, die Platzkassiere um Franz Schlagbauer und den Jugendleiter und stellvertretenden Vorsitzenden der JFG Schambachtal Günther Seitz.

Dieser dankte Weiß für seine Worte und übergab stellvertretend für den FCS die Geschenke an die Jugendtrainer des Stammvereins und der JFG Schambachtal die für den FCS als Trainer fungieren. Im Anschluss an Seitz übernahm Marketingvorstand Stephan Michel das Mikrofon und dankte Tobias Neumayer für den Aufbau und die Betreuung der neuen Internetseite des Vereins. Auch für Peter Recum der jahrzehntelang den Bierverkauf regelte und die Bestellungen der Getränke übernahm hatte Michel nur dankende Worte und ein kleines Geschenk übrig.

Auch für dessen Nachfolger Rainer Hecker gab es warme Worte und ein kleines Präsent. Stellvertretend für alle Spielerfrauen und Verkaufsmädel nahm Sandra Sperr das Geschenk von Michel entgegen. „Ihr macht einen tollen Job und organisiert euch selbst. Ich kann jede interessierte Dame nur bitten dem Ehrenamt beizuwohnen und sich bei der Organisatorin Sandra Sperr zu melden“, so Michel. Nach jahrzehntelanger Hüttenbewirtung und Organisatorin hängt Marianne Seitz nun den Job an den Nagel.

„Persönlich kann ich mir gar keine Hüttenvermietung ohne Dich vorstellen Marianne, doch du hast es dir verdient auch mal etwas kürzer zu treten“, so Michel unter lang anhaltenden Applaus der Besucher. Von der Mannschaft wurde „Edelfan“ und „Mann für Alles“ Klaus Pichl gedankt.

Keine Arbeit und keine Zeit ist für Dich zu schade, du stellst dich immer in den Dienst des Vereins“, so Weiß und überreichte Pichl ein kleines Geschenk. Nach einer kurzen Pause folgte das Wichteln der Mannschaft. Jeder Spieler oder Trainer musste ein kleines Geschenk verpacken und abgeben. Im Anschluss zog jeder Teilnehmer eine Nummer. Marco Tratz las nun Eigenschaften und Peinlichkeiten unter dem Jahr kurz vor und der nun betroffene Spieler, der dachte er wäre der Gesuchte musste nach vorne kommen. Im Anschluss an das heitere Wichteln folgte für viele der Höhepunkt des Abends, die Versteigerung zugunsten karikativer Zwecke statt. In diesem Jahr erklärte Ferstl den Besuchern die zwei Einrichtungen für welche die Gäste eine möglichst hohe Spendenbereitschaft zeigen sollten. Anfangs wurde es still.

Denn als erste Einrichtung wurde vom FCS das einzige nur durch Spenden finanzierte Kinderhospiz in Bayern St. Nikolaus in Memmingen bedacht. In dieser Einrichtung werden Kinder und deren Eltern und Angehörige in ihren letzten Tagen und Stunden ihres jungen Lebens begleitet. Es werden Wünsche erfüllt und die Eltern können sich mit den sterbenden Kindern zurückziehen und nach deren Tod trauern. Es gibt dort einen fröhlich wirkenden mit bunten Fahnen wehenden Garten, der gleichzeitig zwar wunderschön anzusehen und angelegt ist. Hinter jeder Fahne verbirgt sich jedoch ein totes Kind, dass die Einrichtung zwar durch den Tod verlassen hat, aber durch seine Fahne weiterhin im Garten bedacht wird.

Mit den Spendengelder werden eigene Patientenzimmer und Trauerbegleiterzimmer eingerichtet und letzte Wünsche der sterbenden Kinder erfüllt. Als zweite Einrichtung wird dem in der Gemeinde Altmannstein wirkenden Verein „Würde im Alter“ Hagenhill gespendet. Die Abteilungsleiter dankten allen Sponsoren und übergab dann das Mikro an den motivierten Auktionator Marco Tratz, der die Besucher noch anstachelte die Geldbörsen nochmal an den Banken zu füllen und dann heute nicht zu sparsam umzugehen.

Neben Fanartikel des FCS, Busfahrten samt Eintrittskarten beim Rekordmeister FC Bayern, Buisnesskarten beim SSV Jahn Regensburg und Fanartikel des TSV 1860 München und des FC Ingolstadt gab es auch zwei All-Inclucive-Gutscheine für die Eintagesskifahrt des FCS nach Zell am Ziller am 11. Januar mit Freigetränken und leckere Schlachtspezialitäten und Spirituosen. Insgesamt überstachen sich die Bieter mehrfach und trieben die Preise sehr in die Höhe.

Tratz dankte dem Publikum für die hohe Spendenbereitschaft. Als um kurz nach Mitternacht Fabian Ferstl ans Mikrofon trat und die sagenhafte Spendensumme von 2000 Euro überbrachte gab es im Saal kein Halten mehr und es brandete großer Jubel auf. Diesen Enthusiasmus sollte die Mannschaft in die schwere Rückrunde mitnehmen, um das Ziel Klassenerhalt doch noch zu schaffen.