Die Jagd nach der roten Maus

Sandersdorf (DK) Georg Baehr heißt der Boccia-Meister des Schambachtals. Bei den Titelkämpfen der Boccia-Abteilung des FC Sandersdorf setzte er sich vor Mario Kargl durch. Meister im Doppel wurden Max Neumayer und Bruno Spragalla.


Bild: Maßarbeit: Beim Boccia entscheiden nicht selten Millimeter. Deswegen muss immer wieder genau gemessen werden, wer der Maus – der roten Zielkugel – an nächsten gekommen ist. Beim Turnier hatte jeder Mitstreiter fünf Versuche, die vier Besten wurden gewertet.
21 Boccia-Freunde traten trotz zeitweiligen Regens und niedrigen Temperaturen zu den Meisterschaften an.

Mehrmals in der Woche treffen sich die Anhänger des Sports auf dem Mühlberg, wo sie in ansprechender Lage in Eigenregie eine eigene Vereinsanlage errichtet haben. Angesichts der regen Beteiligung stellte Boccia-Vorsitzender Adolf Kargl bei der Siegerehrung zufrieden fest: „Der Boccia-Club lebt.“

Die Sieger des Turniers mussten heuer mit Urkunden und Preisen in flüssiger Form zufrieden sein: „Auf Pokalkäufe wurde verzichtet, weil wir erneut kräftig in die gesamte Anlage samt Umfeld investiert haben“, erklärte der Vereinschef. Kargl leitete auch das über vier Stunden dauernde Turnier, ehe sich dann alle bei geräuchertem Fisch stärken konnten, den Mitglied Fritz Knobloch anlässlich seines 60. Geburtstages gestiftet hatte. Auch einige Kuchenspenden wurden gemacht.

Mit Stolz verwies Kargl auf die vielen Arbeiten in den vergangenen Wochen: „Zahlreiche Helfer waren bei den Arbeiten da und deshalb musste auch das Training etwas in den Hintergrund rücken.“

Bei der Einzelmeisterschaft hatte jeder Spieler fünf Würfe, wobei die jeweils besten vier Versuche gewertet wurden. Die vier kürzesten Abstände zur so genannten Maus, der kleinen roten Zielkugel, wurden addiert. Gemessen wurde vom jeweiligen Kugelrand bis zur „Mausmitte“.

Sieger und somit Vereinsmeister wurde Georg Baehr aus Sandersdorf mit der laut Vereinsexperten „sensationellen Leistung“ von insgesamt 52,5 Zentimeter Abstand. Er lag damit weit an der Spitze. Zweiter wurde Mario Kargl, der Sohn des Boccia-Club-Leiters aus Neuenhinzenhausen mit 87,4 Zentimeter. Dritter wurde Günther Sperr aus Schamhaupten mit 92,7 Zentimeter vor Josef Bast aus Neuenhinzenhausen mit 99,5 Zentimeter, Konrad Schneider aus Sandersdorf mit 100,7 Zentimeter und Adolf Kargl mit 102,3 Zentimeter. Kargl konnte seine Wettkampfnervosität offensichtlich auch diesmal nicht ablegen. Die besten Würfe gelangen Walter Schmid, Mario Kargl und Günther Sperr mit jeweils 1,6 Zentimeter Abstand. Dieser Abstand entspricht dem Mausradius, was bedeutet, dass die Boccia-Kugel das Ziel nach dem Liegenbleiben berührt. Besser geht es nicht.

Bei der Doppelmeisterschaft wurden die Paarungen ausgelost. Hier erfolgte eine Punktewertung im K.O.-System. Vereinsmeister wurden Bruno Spragalla aus Sandersdorf mit seinem Mitstreiter Max Neumayer aus Steinsdorf mit 15,2 Punkten vor Mario Kargl und Josef Schneider (Sandersdorf) mit 10,8 Punkten sowie Konrad Schneider und Josef Bast.

Von Hans Binder

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