Tobias Neumayer: „Es dürfen gerne andere die Tore schießen“

Top-Torschütze vom FC Sandersdorf im Interview

Elf Tore hat Tobias Neumayer zur Winterpause auf seinem Trefferkonto angehortet und führt damit die Torjägerliste der Kreisliga 1 an. Der Top-Torjäger sieht sich trotzdem mehr als Vorbereiter statt Scorer und freut sich vor allem über eine bisher verletzungsfreie Saison.

Tobias Neumayer führt mit elf Toren in 13 Spielen zur Winterpause die Torjägerliste der Kreisliga 1 Donau/Isar an. Mit seinem Verein FC Sandersdorf läuft es dagegen bisher nicht ganz so rund. „Ein Platz zwischen drei und acht“ sei für das Team realistisch. Tabellenrang sieben nach der Hinrunde lässt also noch Spielraum nach oben.

Du hast in der Hinrunde elf Tore in 13 Spielen erzielt. Bist du mit deiner Leistung bisher zufrieden?

Grundsätzlich bin ich erst einmal zufrieden, dass ich diese Saison bisher verletzungsfrei spielen konnte. Ich kann mich an keine Kreisliga-Saison erinnern, in der ich mal mehr als 20 Spiele gemacht habe. Mit der Torausbeute kann ich als Spielmacher zufrieden sein. Allerdings sehe ich mich eher als Vorbereiter statt Torjäger.

Ein führender in der Torjägerliste, dessen Mannschaft den siebten Platz in der Liga besetzt, ist schon ungewöhnlich. Wie schaffst du es mehr Treffer einzunetzen, als die Stürmer der führenden Teams?

Zum einen habe ich zwei, drei junge dynamische Stürmer vor mir, die mir die entsprechenden Zuspiele liefern. Zum anderen schieße ich bei uns für gewöhnlich die Standards, wo auch mal der ein oder andere reingeht.

Zu Beginn der Saison hattet ihr augenscheinlich noch eure Probleme und habt euch im Tabellenkeller wiedergefunden. Woran lag es?

Wir haben zu Anfang der Saison oft nicht konstant unsere Leistung abrufen können. Viele Rotationen aufgrund von Verletzungen und Urlaubern machten die Situation nicht einfacher.

Zuletzt hattet ihr eine Serie von sechs Spielen ohne Niederlage und davon fünf Siegen. Was hat sich im Vergleich zu den ersten Spielen verändert?

Mit dem knappen 4:3 Heimsieg gegen Gaimersheim hatten wir anschließend einfach einen guten Lauf. Da lief es einfach. Die letzten drei Spiele der Saison konnten wir allerdings nicht mehr gewinnen. Das ärgert mich persönlich immer noch – vor allem weil wir gegen die beiden Tabellenletzten nur einen Punkt holen konnten.

Letztes Jahr habt ihr den sechsten Tabellenplatz gemacht. Was habt ihr euch für diese Saison vorgenommen?

Insgesamt ist für unser Team ein Platz zwischen drei und acht realistisch. Wir wollen möglichst wenig mit dem Abstieg zu tun haben. Wir haben vor drei Jahren den Aufstieg in die Bezirksliga geschafft. Diese Liga war aber eine Nummer zu hoch für einen Dorfverein wie Sandersdorf.

„Ich wollte kein Spiel verpassen“

Zum Start in die Rückrunde geht es gleich gegen den Tabellenzweiten Manching II, die ihr in der Hinrunde 2:1 schlagen konntet. Was nehmt ihr euch für diese Partie vor?

Wir spielen zum Rückrundenstart zu Hause im Felsenstadion. Wir wollen dort wieder eine Macht werden und jedes Spiel gewinnen, egal wie der Gegner heißt.

Ihr habt bisher 27 Gegentore kassiert und nur zweimal ein Spiel zu Null für euch entscheiden können. Habt ihr ein Defensiv-Problem im Team?

Wir haben in der Vorwärtsbewegung mit Ball immer wieder zu einfache, leichtfertige Ballverluste über die wir dann nicht selten klassisch ausgekontert werden. Das kann sicherlich nicht nur auf die Abwehr geschoben werden. Das Verhalten der ganzen Mannschaft in der Defensive müssen wir in der Rückrunde noch verbessern.

Letzte Saison hast du durch einen Muskelbündelriss lange Zeit pausieren müssen. Wie hast du dir die Verletzung zugezogen?

Die Verletzungsserie begann letztes Jahr im Oktober mit einem normalen Muskelfaserriss, der nach ein zwei Wochen Pause vermutlich geheilt gewesen wäre. Allerdings wollte ich kein Spiel verpassen und der Mannschaft helfen. Das verschlimmerte sich von Spiel zu Spiel und schließlich riss der ganze Muskelbündel. Über die Wintermonate habe ich mich in einem Fitnessstudio angemeldet und den Muskel langsam wiederaufgebaut.

Was gibt dir dein Verein, dass du schon so lange mit dabei bist?

Der Zusammenhalt im Team ist schon sehr gut. Es spielen ausschließlich Spieler aus der näheren Umgebung im Verein. Alle paar Jahre kommen aus der eigenen Jugend Spieler, die weiterhelfen können.

Hast du als Torjäger schon Angebote von anderen Vereinen bekommen und eventuell einen Wechsel in Betracht gezogen?

Von Zeit zu Zeit kommt mal das ein oder andere Angebot von anderen Vereinen, ja. Konkrete Gespräche gab es allerdings noch nie. Mit einem Wechsel habe ich mich einfach noch nie intensiv befasst.

Dein persönlicher Torrekord liegt bei zwölf Treffern. Schon zur Winterpause hast du jetzt elfmal getroffen. Ist diese Saison ein Knoten geplatzt, oder wieso machst du zurzeit eine Bude nach der anderen?

Nun ja, dass der Knoten geplatzt ist würde ich eher nicht sagen. Die letzten Jahre habe ich ja auch schon das ein oder andere Tor gemacht. In der laufenden Saison liegt es vielleicht auch daran, dass ich bisher verletzungsfrei spielen konnte.

Wie viele Tore sind für die Rückrunde noch von dir zu erwarten?

Ich habe mir da persönlich nichts vorgenommen. Es dürfen auch gerne die anderen im Team die Tore schießen.

Was würdest du mit den 15 Kästen ERDINGER Weißbier machen solltest du sie als Torschützenkönig gewinnen?

Falls die 15 Kästen am Saisonende nach Sandersdorf gehen sollten, würden die mit der Mannschaft und den Fans geteilt werden. Wir haben den einen oder anderen im Verein, die den Gerstensaft sehr schätzen.

Das Interview führte Kirsten Pfister von fupa.de